Wer Freimaurer ist hat sich dazu entschlossen den Weg der Selbsterkenntnis zu gehen. Dieser Prozeß verläuft nicht unbedingt linear und ist auch von Phasen des Zweifels begleitet. Der Weg endet nie, denn jeder neue Lebensabschnitt, jedes Lebensalter beinhaltet - nach sorgfältiger Reflektion - neue, andere Einsichten und Erkenntnisse.

 

Auch wenn der Freimaurer große Abschnitte seines Weges allein zurücklegt hat er dennoch immer Begleiter, Menschen die ihm helfen sich - im Gespräch - über seine Erkenntnisse klar zu werden: Seine Brüder.

Bruder sein bedeutet zunächst aufmerksam zuzuhören, dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit zu schenken - dem Bruder Raum und Zeit zu geben seinen Standpunkt zu formulieren - und die Bereitschaft die andere Meinung vollständig zu verstehen.

Den Anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen ist nicht das Ziel, sondern die Einstellung des anderen zu begreifen, nachvollziehen zu können und die Bereitschaft sie neben der eigenen Ansicht gelten zu lassen ist dabei entscheidend und hilft diesem letztendlich seinen eigenen Standpunkt zu formulieren und zu finden.

Unabhängig von Alter, Beruf oder Amt, Religion, Nationalität, Logenzugehörigkeit oder Maurerjahren den Bruder als Mensch, als Persönlichkeit vorurteilsfrei anzuerkennen und mit Offenheit im Geiste, wie auch im Herzen entgegenzutreten ist das was Bruder sein ausmacht.